Eine von vielen Abstimmungen per Handzeichen durch die Vollversammlungsmitglieder an der 149. Vollversammlung der Handwerkskammer Wiesbaden im dortigen Meistersaal.
Handwerkskammer Wiesbaden

149. Vollversammlung im Meistersaal der Handwerkskammer "Die Ziele sind: Weniger Gesetze, mehr Auszubildende"

Im Meistersaal der Handwerkskammer Wiesbaden fand die 149. Vollversammlung statt. 40 von 48 Vollversammlungsmitgliedern nahmen daran teil und berieten über aktuelle Themen rund um das heimische Handwerk.

Nach seiner Begrüßung erläuterte Kammerpräsident Stefan Füll die Lage des Handwerks im Kammerbezirk. Es falle ihm nicht leicht, die konjunkturelle Situation des heimischen Handwerks zu beschreiben, denn man müsse unterscheiden zwischen der aktuellen Lage, die sich aufgrund der vollen Auftragsbücher häufig noch recht ordentlich darstelle, und den Erwartungen, die sich sehr deutlich verschlechterten. Derzeit überlagerten sich eine ganze Menge von Faktoren, die auf die Entwicklung des Handwerks durchschlagen würden, wie hohe Krankenstände aufgrund der Corona-Pandemie, durch den Ukraine-Krieg bedingte Lieferengpässe von Materialien und Rohstoffen, eine Explosion der Energiekosten sowie die geplante Erhöhung der Sozialversicherungsbeiträge. "Der dringend erforderliche Bürokratieabbau findet weiter nur in Sonntagsreden statt. Und der Fachkräftebedarf bleibt die zentrale Herausforderung für den Wirtschaftsbereich Handwerk. Bei beiden Themen müssen wir unsere ganze Energie einbringen, um zu einer Trendwende zu kommen. Die Ziele sind: weniger Gesetze, Verordnungen und Vorschriften und mehr Auszubildende im Dualen System", so der Kammerpräsident.

 

Stabiler Beitrag

Im Anschluss verabschiedete die Vollversammlung einstimmig den Beschluss über den Handwerkskammerbeitrag 2023, nachdem auch im kommenden Jahr die Beitragssätze unverändert bleiben sollen. Seit dem Jahr 2005 sind die Beitragssätze in ihrer Struktur stabil. Darüber hinaus stimmten die anwesenden Vollversammlungsmitglieder geschlossen dafür, dass weiterhin ein Defizitausgleich für das Berufsbildungs- und Technologiezentrum (BTZ) der Kreishandwerkerschaft Hanau sowie ein jährlicher Investitionskostenzuschuss durch die Handwerkskammer Wiesbaden gewährt wird. Die Vollversammlung stimmte zudem einvernehmlich den Beitritten der Handwerkskammer Wiesbaden zum Verein "Handwerk Mittelhessen e. V." und zum Förderverein "Berufsorientierung Handwerk Mittelhessen e. V." zum 1. Januar 2023 zu.

Hauptgeschäftsführer Bernhard Mundschenk stellte den Haushaltsplan 2023 der Handwerkskammer Wiesbaden, des BTZ Lahn-Dill "Arnold-Spruck-Haus" sowie der BTZ Wiesbaden I und II "Karl-Schöppler-Haus" und "Robert-Werner-Haus" vor. Der Haushaltsplan für das Rechnungsjahr 2023 wurde einschließlich der geplanten Rücklageverwendung einstimmig verabschiedet. Die mittelfristige Finanzplanung der Handwerkskammer Wiesbaden für die Jahre 2022 bis 2026 wurde der Vollversammlung zur Kenntnis vorgelegt. Darauffolgend wurde der Wirtschaftsplan 2023 des Betriebs gewerblicher Art "Zurverfügungstellung von Dienstleistungen" einstimmig genehmigt.

 

Weiterentwicklung der BTZ

Über die Weiterentwicklung der drei BTZ der Handwerkskammer Wiesbaden berichtete der stellvertretende Hauptgeschäftsführer Dr. Martin Pott. Da die geplanten Modernisierungen der BTZ von Bund und Land gefördert würden, seien zahlreiche Gutachten erforderlich und viele bürokratische Hürden für die umpfangreichen Baumaßnahmen zu nehmen. Thematisiert wurde auch der geplante Ankauf eines Teilgrundstücks der Bachweide, die in direkter Nachbarschaft des BTZ Lahn-Dill in Wetzlar gelegen ist und zur Erweiterung des Kfz-Ausbildungsbereichs genutzt werden soll. Derzeit sei ein Strömungsgutachten der nahe gelegenen Flüsse Lahn und Dill im Rahmen des öffentlichen Beteiligungsverfahren beauftragt.

Übereinstimmend beschlossen die anwesenden Vollversammlungsmitglieder ebenso die Berufsbildungsregelung "Änderungsbeschluss zum Beschluss über die Durchführung überbetrieblicher Berufsausbildungslehrgänge vom 22. Juni 2010". Die anstehende Änderung betrifft den Ausbildungsberuf "Augenoptiker/in". Auch die Nachberufung von Arbeitnehmervertretern in Kammer-Gesellenprüfungsausschüsse sowie die Neuberufung von angestellten Meister/innen in Meisterprüfungsausschüsse und Prüfungskommissionen erfolgte durch das Parlament des Handwerks geschlossen.

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