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Handwerkskammer Wiesbaden

Jahresempfang Mittelhessen im Wetzlarer BTZMiteinander reden, statt übereinander

„Wenn man zusammenkommt, dann trägt das dazu bei, dass man miteinander und nicht übereinander spricht“, zitierte Stefan Füll, Präsident der Handwerkskammer Wiesbaden, seinen Vor-Vor-Vorgänger in diesem Amt, Arnold Spruck. Nach diesem ist auch das Berufsbildungs- und Technologiezentrum (BTZ) der Handwerkskammer am Dillufer in Wetzlar benannt, das nun zum 13. Mal Schauplatz des Jahresempfangs der Handwerkskammer für den Bereich Mittelhessen war. 120 Gäste aus Politik, Schulen, Verbänden, mittelständischer Wirtschaft und Handwerk zeugen laut Füll vom regionalen mittelhessischen Handwerk als einer "starken und engagierten Gemeinschaft".

Modernisierung des BTZ als Daueraufgabe

Die mittelhessische Geschäftsstelle Wetzlar der Handwerkskammer Wiesbaden betreut die Landkreise Lahn-Dill, Gießen, Limburg-Weilburg und Vogelsberg. Hier sind in rund 10.000 handwerklichen Betrieben fast 50.000 Menschen, darunter 4.000 Auszubildende, beschäftigt. Mit einem Umsatz von jährlich etwa 4,3 Milliarden Euro stellt das mittelhessische Handwerk, das Tradition und Innovation in besonderer Weise vereine, laut Präsident Füll eine bedeutende Wirtschafts- und Gesellschaftsgruppe dar. Füll stellte im "Hochschulstandort Wetzlar" der hier in Teilen ansässigen Technischen Hochschule Mittelhessen (THM) das BTZ als "Hochschule des Handwerks" an die Seite. Im Arnold-Spruck-Haus würden Lehrlinge aus- sowie Gesellen und auch Meister fortgebildet. "Fähige Ausbildungsmeisterinnen und -meister, eine moderne Ausstattung und die gelebte Leidenschaft für das Handwerk ermöglichen uns erstklassige Qualifizierungen im Handwerk", so der Kammerpräsident. Allerdings müssten, um den hohen Ausbildungsstandard im BTZ zu erhalten und auszubauen, regelmäßig Investitionen in die Modernisierung vorgenommen werden - eine Daueraufgabe, die nicht vernachlässigt werde. Das Handwerk zähle dabei auch auf die Unterstützung seitens der Politik, damit "unser BTZ bestens für die aktuellen und zukünftigen Herausforderungen des Handwerks gerüstet ist." Dies diene der Zukunft des Handwerks nicht nur in Mittelhessen.

Bernhard Mundschenk, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Wiesbaden, sieht in einer "Zeit des totalen Umbruchs" auch das Handwerk betroffen. Dabei setze das Handwerk verstärkt auf Berufsbildung. Dem diene das BTZ Wetzlar: "Denn gut ausgebildete junge Menschen fallen nicht vom Himmel." Mundschenk forderte eine Bildungswende in Form der Gleichwertigkeit von Ausbildung und Studium.

Schauen aus Sicht des Handwerks trotz aller Herausforderungen positiv in die Zukunft: von links Kammerpräsident Stefan Füll, Regierungspräsident Christoph Ullrich, Oberbürgermeister Manfred Wagner, Bundestagsabgeordneter Helge Braun und Kammerhauptgeschäftsführer Bernhard Mundschenk.
Handwerkskammer Wiesbaden
Schauen aus Sicht des Handwerks trotz aller Herausforderungen positiv in die Zukunft: von links Kammerpräsident Stefan Füll, Regierungspräsident Christoph Ullrich, Oberbürgermeister Manfred Wagner, Bundestagsabgeordneter Helge Braun und Kammerhauptgeschäftsführer Bernhard Mundschenk.

Eine inhaltliche Bestätigung der Sicht des Kammerpräsidenten steuerte Regierungspräsident Dr. Christoph Ullrich bei und ergänzte, dass Pandemie und Ukraine-Krieg Spuren in Gesellschaft und Wirtschaft hinterlassen haben: ein allgemein gestiegenes Preisniveau und Zinsveränderungen, die sich als Belastung für viele Menschen erwiesen, der Wandel des Klimas komme hinzu. Alles zusammen sorge für eine "andere Dynamik", ein schnelleres Tempo in den Abläufen und erhöhe damit die Notwendigkeit einer Transformation von Wirtschaft, Gesellschaft, Industrie und Handwerk. Bisher eher abstrakte Befürchtungen seien mittlerweile konkret angesichts drohender Engpässe in der Energieversorgung, Preissteigerungen bei Öl, Gas und Strom und weltweit gestörter Lieferketten. Das alles betrifft laut Ullrich auch das Handwerk, zeige aber zugleich auch die Wertigkeit und Bedeutung dieses "ehrenwerten und besonderen" Wirtschaftszweiges auf, der einerseits von Tradition und Erfahrung lebe, andererseits aber zielgerichtet neue Technologien erprobe und umsetze. Vor allem aber sei das Handwerk, das eine persönliche Beziehung zwischen Arbeitgeber, Beschäftigten und Kunden "lebe", in der Region verwurzelt, gerade auch in der starken Bildungs- und Wirtschaftsregion Mittelhessen. Das Fazit des Regierungspräsidenten: "Das Handwerk hat Zukunft - keine Zukunft ohne Handwerk."

Wetzlars Oberbürgermeister Manfred Wagner dankte dem Kammerpräsidenten für dessen Bekenntnis zu Mittelhessen und zum Handwerk. Das Handwerk müsse eine Zukunft in der Region haben. Die Stadt Wetzlar werde, wie bisher, das Ihre dazu beitragen. Der traditionelle Jahresempfang im BTZ sei dazu ein wichtiger Mosaikstein.

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